Hilfe, meine Bilder sind die hässlichsten von allen!
(Gastartikel von Merve Maschmann / Herzrocker.de)
Kennst du das? Schon seit Stunden versuchst du, etwas zu zeichnen, doch es will nicht recht gelingen. Immer, wenn du ein paar Striche zu Papier bringst, meldet sich sofort eine Stimme, die Zweifel sät.
„Das können andere viel besser als ich.“ „Niemand will meine Zeichnungen sehen.“ „Das sieht total lächerlich und kindisch aus.“ Selbstgezeichnete Bilder wirken unprofessionell!“, “Hände zeichnen, das kann ich einfach nicht” – und das sind noch die harmloseren Sätze.
Es ist unglaublich, mit welch harter Kritik wir uns manchmal ausbremsen, noch bevor wir so richtig gestartet sind. Und was passiert? Wenn wir überhaupt zeichnen, zeigen wir es hinterher nicht. Ist ja nicht gut genug. Oder wir legen den Stift gleich wieder beiseite und lassen es sein.
Wie schade!
Vielleicht tröstet es dich: Auch wenn wir schon Bilder veröffentlicht haben, schlägt diese kritische Stimme immer mal wieder gnadenlos zu. Die Angst, nicht gut genug zu sein und uns bis auf die Knochen zu blamieren, bauscht sich auf und blockiert den Weg zur lockeren Kreativität.
Eine Kollegin sagte kürzlich über ihre Zeichnungen. „Wenn die Kunden das sehen, halten mich alle für dilettantisch.
[bctt tweet=”Wenn die so coacht, wie sie zeichnet, na dann gute Nacht!“” username=”goebel_david”]
Das muss nicht sein!
Als ich das letzte Mal so eine Blockade hatte, habe ich sie genutzt. „Innerer Kritiker soll selber malen und mal sehen, was das eigentlich für eine Type ist“ dachte ich mir. Ich wollte diesen Nörgler näher kennen lernen. Das sah dann ungefähr so aus:
Wow, da sprudelt ja einiges aus mir raus! Ich merke, wie ich mich warm gezeichnet habe. Von wegen ausbremsen und blockieren. Ich habe soeben meinen ersten Comic gezeichnet. Da schlummern noch ungeahnte Talente. (Mit Anleitungen wie Trauriges Gesicht zeichnen oder wütendes Gesicht zeichnen geht es aber auch einfach).
[bctt tweet=”Ich wusste ja gar nicht, dass mein innerer Kritiker so ein kreativer Kopf ist! Und was für Bilder der mir liefert, großartig!” username=”goebel_david”]
Es stimmt. In seiner Angewohnheit, immer alles generell und sowieso und absolut mies zu machen, ist Herr Motzkopf wirklich sehr kreativ. Schade nur, dass er alles schwarz-weiß malt. (Du möchtest deinen inneren Motzkopf zähmen? Wie wäre es dann mit Zentangle – der Anleitung gegen Stress.)
Ich glaube, wir können ein großartiges Team werden.
Wenn er sich bereit erklärt, auch mal Farbstifte auszuprobieren und seine Kreativität auf positive Aspekte zu lenken. Denn diese Seite habe ich auch an ihm entdeckt:
Wenn du andere Wege kennen lernen willst, wie du dir deinen inneren Kritiker zum freundschaftlichen Kollegen machen kannst, guck mal vorbei.
Demnächst startet ein Kurs zum inneren Kritiker.
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Über Merve Maschmann
Merve Maschmann ist Trainerin und Coach für persönliche Entwicklung. Einzelkunden und Firmen steht sie als Lösungshebamme zur Seite, damit Veränderungsprozesse gelingen.
Als Coach ist sie eine einfühlsame auf-den-Zahn-Fühlerin, die ihre Kunden mit Fragen herausfordert, sich selbst zu entdecken. Sie ist konsequente Nachfragerin und humorvolle Perspektivwechslerin und begleitet ihre Kunden, auf kreativen Wegen ihre Stärken zu entdecken, zu leben und zu lieben.
Mehr über Merve und ihre Arbeit erfährst du auf www.herzrocker.de
Kennst du ihn auch? Den inneren Kritiker?
Was machst du mit diesen Stimmen? Wie gehst du damit um?
Wir sind auf deinen Kommentar gespannt.
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- Schau auch mal bei meinen kostenlosen Freebies für dich vorbei.
Hallo Merve, hallo David
Super Artikel, ich musste gleich lachen.
Natürlich kenne ich ihn auch, wer nicht. Ich nenne ihn den Nörgelfreddy. Gezeichnet habe ich ihn noch nicht aber das werde ich mal tun. Mal gespannt was dabei raus kommt.
Meiner ist einer von der ganz hartnäckigen Sorte. Er schaut jeden Tag mal vorbei und guckt, ob er mir nicht irgendwas vermiesen kann. Das ist manchmal echt total nervig. Dann denke ich “Hach, Du schon wieder. Kannste nicht mal für ne Woche Urlaub machen?” Er ist sehr verwöhnt und schlau weil er ganz genau weiss, dass er immer ein Leckerli bekommt damit er Ruhe gibt.
Er bekommt eine Meditation, 15 min. Jin Shin Jyutsu oder Reiki, eine Runde Yoga oder eine kurze Hypnose oder ich male ein Zentangle. Ihr seht, es mangelt ihm nicht an Abwechslung. Wenigstens schlummert er anschliessend zufrieden in seiner Hängematte und lässt mich für eine Weile in Ruhe.
Liebe Grüsse
Moni und der Nörgelfreddy
Hallo Moni,
Nörgelfreddy finde ich super!! 🙂
Und dass er sich mit Entspannung & Co beruhigen lässt, ist klasse. Mein Motzkopf ist da eher der Antreiber: “Du hast noch nicht..” und “du musst noch…”
Vielleicht sollten wir Nörgelfreddy und Motzkopf mal gemeinsam in Yoga- und Zentangle-Urlaub schicken?!
Eine Kundin hat ihrer inneren Kritikerin kürzlich das “Sie” angeboten, um mehr Distanz und Respekt in ihre inneren Dialoge zu bringen. Die beiden haben Regeln vereinbart, wann und wie sie miteinander sprechen.
Vielleicht kannst du mit Nörgelfreddy auch was ausmachen, damit er – wenn er schon keinen Urlaub machen will – wenigstens nur noch nen Teilzeitjob macht und früh in den Feierabend geht?!
Viel Spaß, Nörgelfreddy malend kennen zu lernen!
Wenn du magst, mail mir gerne ein Bild von deinem Bild. Da würde ich mich drüber freuen. merve(at)herzrocker(punkt)de
Liebe Grüße
Merve
Hi Moni, als Nörgelfreddy würde ich auch gerne bei dir bleiben. Wenn du ihn so verwöhnst 😉
Ein toller Artikel! Das gleiche mache ich mit meinen Klientinnen in meinem Workshop “Freundschaft schließen mit dem Inneren Schweinehund”. Es ist wahnsinnig toll zu beobachten, wie das Zeichnen des Inneren Schweinehundes (oder Kritikers) bereits erste Aha-Momente auslöst, mit denen man danach weiterarbeiten kann. Ganz liebe Grüße, Kerstin
Hallo Kerstin,
das ist auch eine tolle Idee! Durch den Artikel hatte ich auch schon die Idee, mal meine inneren Anteile zu malen, einen nach dem anderen. Der Schweinehund gehört da natürlich dazu. Danke für die Inspiration!
Viele inspirierende Aha-Momente für dich und deine Klienten, liebe Grüße
Merve
Kerstin, Menschen die sich mit dem Kritiker oder dem Schatten frisch versöhnt haben, sehen auch im Gesicht sehr entspannt aus. Findest du nicht?
Ja das stimmt, David. Dann strahlen sie plötzlich eine wahnsinnige Ruhe und Klarheit aus. Das ist jedes Mal schön mit anzusehen.
Wie schön,
Merve und David,
dass ich mit dem inneren Kritiker nicht alleine unterwegs bin. Mal ganz ehrlich, nur unter uns beiden, ich denke er wird mich deutlich überleben.
Ein schöner Umgang mit dem Inneren Kritiker, ihn nach außen zu bringen und ein Comic mit ihm zu gestallten. Ich weiß ja auch, dass er mir eigentlich etwas Gutes will. Daher nehme ich ihn gerne an die Hand und zeige ihm meine Welt. Manchmal erkennt er, dass ich doch ganz richtigliege. Manchmal muss ich ihn aber auch auf die „Stille Treppe“ setzen.
So ist er halt. Danke für eine weitere Idee.
Lieben Gruß
Peter
Hallo Peter,
ja, du bist eindeutig nicht allein mit diesem Gefährten. Ich glaube, jede/r kennt ihn. Und da die inneren Kritiker im Grunde ihres Herzens immer etwas Gutes für uns wollen, werden sie uns vermutlich unser Leben lang begleiten. Wie wahr!
Wie schön, dass du deinem deine Welt zeigst und er dein richtig liegen anerkennt! Japp, und manchmal heißt es “ab auf die stille Treppe”. Ich verbiete meinem Motzkopf auch hin und wieder den Mund. Es ist wichtig, einen guten Umgang mit diesem Gesellen zu finden. Ihm zuhören, ja, aber ihn nicht immer ans Steuer lassen. Und ihm das Megafon wegnehmen, denn es gibt ja auch noch andere Stimmen, die gehört werden wollen. Er hat halt auch nicht immer Recht.
Weiter so! Und viel Spaß, wenn du ihn zeichnest. Muss ja kein Comic draus werden.
Liebe Grüße
Merve