Storytelling ist doch eigentlich nur Geschichten erzÀhlen, oder? Das kann doch jeder. Einfach ein bisschen herum quatschen und das wars.
Doch weit gefehlt. Manche reden viel, aber sagen dabei wenig. Damit das bei dir nicht auch so ist, kommt hier die Reiseroute fĂŒr deine Entwicklung hin zum Super-Storyteller.
Was ist Storytelling?
Ja, Storytelling bedeutet Geschichten zu erzÀhlen. Aber nicht irgendwelche Geschichten. Die Ziele von Storytelling sind unter Anderen:
- Wissensvermittlung (reine Zahlen, Daten und Fakten flieĂen durch des Gehirn fast reibungslos durch und bleiben nicht hĂ€ngen. DafĂŒr bleiben Geschichten leichter im GedĂ€chtnis hĂ€ngen)
- Ăberzeugung (Denk an MĂ€rchen und ihre erzieherische Absicht)
- nachhaltiges Merken (Es soll mehr hÀngen bleiben)
- Emotionen wecken (z.B. Trauer) und ansprechen
Seit Jahrhunderten wurde Wissen in Form von Geschichten ĂŒberliefert. MĂ€rchen, Sagen und Fabeln wurden in der Runde vor dem Lagerfeuer von einer Generation an die nĂ€chste weitergegeben. Lange bevor es die Schrift gab.
Warum gute Geschichten erzÀhlen so wichtig ist
Stell dir bitte mal eine Frage: “Warum sollte man Wissen weiter geben wollen?”
Ich sag es dir: “Damit der EmpfĂ€nger die Botschaft besser behĂ€lt!” Wenn ich dir 20 Zahlen nacheinander nenne, wie gut kannst du dir sie merken? Eben!
Je mehr Sinne angesprochen werden, desto mehr bleibt in GedÀchtnis hÀngen. Also erzÀhlen wir ganz lebhaft unsere Geschichten und flechten die Informationen dort ein.
Ich liebe zum Beispiel von Stephen Covey die Geschichte mit dem HolzfÀller und der SÀge. Die transportiert bestens, worum es bei EffektivitÀt geht.
Wie kann man Storytelling lernen?
Du kannst natĂŒrlich ein Storytelling Seminar besuchen. Die Basis fĂŒr gute Geschichten liegt bereits in dir. Deine eigenen Erfahrungen bilden das Fundament fĂŒr dein Storytelling. Bitte erzĂ€hle niemals die Geschichten anderer Menschen nach. Die wirken niemals so gut, wie deine eigenen.
Ich frage dich: “Wie hast du Laufen gelernt?” Hast du einen Kurs besucht? Hast du unzĂ€hlige BĂŒcher dazu gelesen?
Nein. Du hast es einfach probiert. Und bist dabei hingefallen. Aber du wolltest es so sehr können, dass du dran geblieben bist. Immer und immer wieder. Hinfallen und Aufstehen.
Ist nicht sexy, oder?
Aber sieh nur, wie gut du jetzt laufen kannst.
Hier kommt deine agile Digital Storytelling Schulung
FĂŒr den Start brauchst du nur 2 Sachen
- ein kleines bisschen Mut zum Starten
- ein Thema / Anlass
Mach gerne direkt mit und suche dir ein Thema aus. Als Beispiel suche ich mir etwas aus, was meine Kursteilnehmer gerne vorher denken “Ich kann nicht zeichnen!”
Was ist bei gutem Storytelling wesentlich?
Das Beispielsthema steht bereit, lass uns gemeinsam die Reise zur guten Geschichte beginnen. FĂŒr eine digitale Geschichte, die Fakten mit Emotionen verbindet brauchst du …
Ein Held zum Mitfiebern mit Emotion
Ein beliebter Fehler am Anfang ist … du redest ĂŒber dich, ĂŒber deine Produkte, ĂŒber deine Ideen. Sorry, dass ich dir den Zahl ziehen muss. Aber die traurige Wahrheit ist … es interessiert sie einfach nicht.
Wir lieben es zu kaufen, aber niemand möchte etwas verkauft bekommen.
Deshalb braucht deine Geschichte einen Helden / eine Heldin und das bist nicht du. (Kennst du ĂŒbrigens meine Heldenreise Film Beispiele?) Vielleicht ist es dein Kunde. Aber meist eignet sich ein frĂŒherer Kunde / Gast / Partner, der einmal in einer Ă€hnliches Situation war. Hier passt ĂŒbrigens ein Ă€ngstliches Gesicht.
FÀngt der Name vom Held zufÀllig mit dem gleichen Buchstaben an wie dein Zuhörer? Wohnt er vielleicht im gleichen Land? Gibt es sonst eine Gemeinsamkeit? Perfekt.
Die Geschichte muss zur Zielgruppe passen
Deine Geschichte soll eine Botschaft vermitteln. Wenn dein Kind Angst vorm Wasser hat, erzÀhlst du vielleicht davon, wovor du als Kind Angst hattest. Die Story sollte relevant sein.
Wenn dein Kunde noch nicht bereit ist, dein Produkt zu kaufen, erzĂ€hlst du von den bisher versteckten VorzĂŒgen, die andere Kunden an dem Produkt so sehr schĂ€tzen.
Eine eigene Geschichte wirkt erheblich glaubwĂŒrdiger als irgendeine erfundene Story. Denn wahre Geschichten kannst du viel lebhafter beschreiben. Das macht einen guten GeschichtenerzĂ€hler aus.
Wichtig: Die Geschichte muss zur Situation passen.
Die Entwicklung des Helden von vorher zu nachher
Im Laufe der Geschichte wÀchst der Held. War er vorher Àngstlich, traut er sich hinterher, der Angst ins Gesicht zu blicken.
Dachte er vorher noch, er könne nicht zeichnen? Dann ist er hinterher ĂŒberrascht, wie einfach es rĂŒckblickend doch dank der guten Anleitungen war.
Das ist der SchlĂŒssel: Die Transformation von A -> B, von vorher zu nachher, vom Problem zur Lösung.
Alles Andere (Training, Schurke, Belohnung) ist nur AusschmĂŒckung
Im Grunde ist es das. Ein Held und seine Verwandlung.
Alles drumherum AusschmĂŒckungen, Kosmetik und Konfetti. Wie ein guter Zaubertrick (und die meisten sind echt einfach) sorgen die kleinen Details dafĂŒr, dass die Story natĂŒrlich rĂŒberkommt und wirken kann.
Vergleiche mal diese ErzÀhlungen:
- Sie gingen durch den Wald
- Leicht zögerlich, aber dann doch beherzter, griff er ihre Hand und fĂŒhrte sie tiefer in den dunklen, nach feuchtem Moos riechenden Wand hinein.
Das eine ist die Information, aber die Details ĂŒberzeugen. Starte mit dem GerĂŒst und ergĂ€nze schrittweise sinnvolle (mit allen Sinnen meine ich) Details.
Das Besondere an Digital Storytelling im Web
Beim digitalen Storytelling geht es nun darum, Geschichten online zu erzĂ€hlen. Das kann in einem Online Webinar sein, in dem BegrĂŒĂungsvideo auf deiner Webseite oder auch in einem Verkaufstext sein.
Vielleicht fragst du dich: “Was ist der groĂe Unterschied, zwischen normalem Storytelling und Digital Storytelling?” Ich werde es dir sagen.
Die besondere Herausforderung beim Digitalen Storytelling
Du bekommst kein Feedback. Keine Reaktion im Auge deines GegenĂŒbers. Ja, du kannst einiges ĂŒber Webtracking herausfinden, auch mit Heatmaps und Scrollmaps kannst du deine Webseite analysieren. Bei YouTube findest du heraus, bis zu welcher Minute dein Video angesehen wird.
Aber all diese Mess-Methoden sind nur KrĂŒcken. Hast du schon mal ein ein Gesicht geblickt, wĂ€hrend es gerade Erleuchtung erfĂ€hrt? Dann weiĂt du, was ich meine.
Du brauchst also schon erprobte Geschichten, bevor du sie online stellst. Also nutze jeder Möglichkeit, dich im ErzĂ€hlen guter Stories zu ĂŒben. Im Business, zu Hause, im Workshop, dir bietet sich immer eine Gelegenheit.
14 Einsatzmöglichkeiten fĂŒr Storytelling
Hier kommen einfach ein paar Ideen, wann und wofĂŒr die Storys einsetzen könntest. Quasi als Best Practice Beispiele:
1. Storytelling im Marketing
Ich sagte schon weiter oben: “Wir alle lieben zu kaufen! aber wir mögen es nicht, etwas verkauft zu bekommen”.
Genau dafĂŒr ist Marketing ideal. Kurz gesagt – Es sorgt dafĂŒr, dass dein Produkt rechtzeitig im Kopf beim potentiellen Kunden auftaucht, wenn ihm das entsprechende Problem begegnet.
Woran denkst du bei TaschentĂŒchern? NatĂŒrlich an Tempo.
2. So wirst du zum Marketing Storyteller
Mit welchen Problemen schlagen sich deine Kunden so tÀglich herum? Sammle mindestens 20 Situation in einer ABC-Liste oder in einer MindMap. Ich wette, dir fallen noch viel mehr als die 20 ein, nachdem du erstmal warm geworden bist.
Welche Situationen tauchen öfter auf als Andere? Starte doch einfach mit beliebten TOP5. Und dann denke an eine Geschichte aus deiner Vergangenheit zurĂŒck, die Ăhnlichkeiten damit hat.
Bumms, eine passende Geschichte. ErzÀhl sie ein paar mal und du wirst sehen, du wirst schnell besser darin.
3. Storytelling in der Unternehmenskommunikation
Storys aus deinem Unternehmen sind perfekt geeignet. Du brauchst nur einen Ablauf dafĂŒr anlegen, damit du automatisch ĂŒber gute Geschichten informiert wirst.
Eine Email-Adresse dafĂŒr wĂ€re doch ein perfekter Hebel. Lass dich anschreiben, wenn du irgendwo mit einer Kamera auftauchen sollst.
4. Mit einer Storytelling PrÀsentation begeistern
Oh Mann, was habe ich schon fĂŒr langweilige PrĂ€sentation in meinem Konzern-Leben damals gesehen. Ich sag nur “120 Folien, SchriftgröĂe 6, langweile Stimme und betreutes Lesen”.
Dagegen hilft
- BeschÀftige dich mit deinem Zielpublikum.
- Reduziere die Informationen auf sehr wenige Kernbotschaften (schaffst du es runter bis auf 3?).
- ErzÀhle dazu eine gute Story.
- Beobachte anschlieĂend, wie viel wacher dein Publikum ist.
Es wird dich vielleicht ĂŒberraschen, aber ganz sicher ĂŒberzeugen.
5. Storytelling im PrĂ€senz Seminar – fĂŒr Trainer ideal
Du bist Trainer und möchtest in deinem Seminar erfolgreiches Storytelling nutzen? Nicht einfacher als das. Es gelten wieder dieselben Schritte wie oben beschrieben.
- In welcher Situation befinden sich deiner Teilnehmenden soeben?
- Welche Geschichte aus deiner Vergangenheit passt dazu? Das kann auch ein Schwank von heute morgen beim FrĂŒhstĂŒck sein, wenn das Thema passt.
- Flechte die Story an der passenden Stelle im Seminar ein
Und dann … achte auf die Reaktionen.
6. Eine Geschichte zum Einstieg erzÀhlen
Wie eröffnet man ein Seminar, einen Workshop, eine Weiterbildung? DafĂŒr gibt es nichts Besseres als eine gute Geschichte. Wenn sie zur Zielgruppe passt, können deinen Teilnehmer direkt vom Start weg etwas lernen.
In meinen PrĂ€senzseminaren zu PrĂ€sentieren und Visualisieren starte ich manchmal damit, dass ich einen GesprĂ€ch mit meinem Stift laut fĂŒhre. Ich lege ihm dann Gedanken in Mund wie “Ich wusste nicht, was mich heute erwartet” und “Mal sehen wie es so wird”. Und dann kann ich ihn beruhigen.
Auf diese Weise greif ich ihre eigenen BefĂŒrchtungen auf, bespreche sie und stelle ein gutes Ende in Aussicht. Sowas kannst du auch gut zum Start deines Online Kurses (erstellt mit Thrive Apprentice) nutzen.
7. Deinem Management eine gute Idee verkaufen
Du hast eine gute Idee und möchtest diese deinem Management verkaufen? FĂŒr diesen Fall darfst du natĂŒrlich auch auf geliehene Geschichten zurĂŒckgreifen.
Du möchtest Best Practice Beispiele? Bitte.
Such dir eine Case Study (ein Fallbeispiel) heraus, das belegt, wie gut deine Idee in anderen Unternehmen gezĂŒndet hat. Apple, Google oder Microsoft sind so groĂe Firmen, da findest du fast immer ein Beispiel, das sich fĂŒr deinen Content eignet.
8. Eine gute Geschichte rĂŒttelt wach oder weckt andere Emotionen
Wann ist eine Geschichte so richtig packend und mitreiĂend? Wenn sie Emotionen weckt und uns mit fiebern lĂ€sst. Denk einfach nur mal an deinen Lieblingsfilm und dann an deine Lieblingsszene.
Bingo – GefĂŒhle
Also schreib deine Geschichte mal nieder. Dann prĂŒfe, ob sie GefĂŒhl anspricht.
Hier noch ein Trick: Wird es dramatisch? Nimm kurze SĂ€tze!
Und falls du die Situation wieder entspannen möchtest, dann dĂŒrfen deine SĂ€tze auch wieder lĂ€nger werden.
9. So setzt du online Storytelling ein
Storytelling Content Marketing geht viral. Wenn er gut gemacht ist. Kennst du das Video von Edeka?
Beachte, wie Edeka hier GefĂŒhle weckt. Wie eine Bindung aufgebaut wird. Dabei wird nie ĂŒber ein Produkt gesprochen.
Online kannst du natĂŒrlich durch Texte Emotionen wecken. Da gibt es sehr gute Copywriting-Kurse (so heiĂt Werbetexten auf englisch).
Bilder erzeugen noch schneller Emotionen. SchlieĂlich erfassen wir ein Bild auf einen Happs, den Text mĂŒssen wir erst lesen.
10. Mit eigenen Beispielen ĂŒberzeugen
Viele fragen sich: “Was kann man ĂŒber sich erzĂ€hlen?”. Das gröĂte Problem liegt im selbstgemachten Stress. Nimm Geschichten aus deinem Leben, aus deinem Beruf, aus deinem Alltag, aus deiner Ursprungs-Familie oder aus deiner eigenen Familie.
- Frage dich: “Worum geht es hier?”. Und dann fallen die Nominalisierungen ein wie Freiheit, Angst, Liebe, Vertrauen, Betrug, Mut, Ehrgeiz usw.
- Und dann suche in deiner inneren Datenbank nach passenden Beispielen. Du wirst sehen, es geht wirklich leicht.
11. Die Werte der eigenen Marke kommunizieren
Ich könnte sagen: “Hier bei SinnSTIFTen geht es mir um Berufung, Visualisieren und Business, die sich perfekt in deinen Lebensmodell einpassen.”
Oder ich poste tĂ€glich Artikel bei LinkedIn, Facebook und Pinterest. Die sich genau um diese Themen drehen. Dadurch bekommt jeder “auf dem Subtext” mit, worum es mir geht.
Also stell dir deine 5 Werte / Themenfelder zusammen. Und veröffentliche deine Botschaften in deinem Content Marketing, so dass bald alle deine Brand Story kennen. Das schafft einen hohen Wiedererkennungswert.
Und nach dieser Vorarbeit kannst du deine Werte auch noch in ein passendes Logo gieĂen.
12. Storytelling in Werbetexten
Ernest Hemmingway wird diese 6 Worte-Geschichte zugeschrieben:
Zu verkaufen: Babyschuhe, nie getragen
Merkst du was? Da steckt soviel Emotion in so wenigen Worten.
13. Interaktive Geschichten erzÀhlen
Geschichten erzÀhlen klingt so einseitig. Als wenn der andere seinen Kopf öffnet und du die Geschichte dorthin packst.
Dabei werden Stories erst durch Interaktion so richtig gut. Damit meine ich jetzt nicht Impro-Theater. Ich mein: Gib deinen Zuhörern auch Zeit, auf das Gehörte zu reagieren.
Vielleicht stellen sie Nachfragen. Vielleicht entwickeln sie die Story im Kopf weiter. Kommunikation ist so schön. Du weiĂt nie, wohin sie driftet. Also hab ein Auge / Ohr / Sinn darauf, dass dir deine Story nicht aus den HĂ€nden genommen wird.
14. Visuelles Storytelling
Das ist mein Steckenpferd. Ich liebe es, hochwertige Inhalte und sogar komplexe Informationen mit einfachen Bildern zu erklÀren.
Wie schon gesagt, unser Gehirn verarbeitet Bilder viel schneller als Texte.
Bilder kannst du super mit Canva oder VistaCreate erstellen. Damit schaffst du dir eine Content Sammlung fĂŒr alle deine Marketing KanĂ€le.
Ă€hnliche Begriffe: digitales storytelling beispiele, multimedia storytelling, storytelling beispiele, social media plattformen, menschheit, geschĂ€ftsfĂŒhrer, formaten, geschichtenerzĂ€hlens, digital narratives, narrative, germany, film, narratives, master
Du möchtest Storytelling in einem erprobtem Seminar lernen?
Wie du selber die passenden Bilder zeichnest, das erfÀhrst du in meinem Kurs Vorsprung durch Visualisierung.
SinnSTIFTende GrĂŒĂe,
Dein David